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Y. Universel – Intertextual Human
Experience
Gesänge des Rigveda, Dritter Liederkreis, Hymne 29 'An Agni' – Feuer
des Heiligen Geistes
„Die Sterblichen haben den Unsterblichen erzeugt. Zehn unvermählte
Schwestern halten vereint den neugeborenen Mann umfasst. Von sieben
Opferpriestern umgeben erstrahlte er seit alters. So komm des Weges
kundig als Kenner her zum Soma (koinonia). Geboren erstrahlt Agni, die
Augen auf sich ziehend, der siegreiche, redekundige, von den Sehern
gepriesen. Seine funkelnde Gestalt wird beim Gottesdienst
Versammlungsort der Götter.“
Die Bhagavad-gita I.39-40 'Aufruhr und Zerfall' / Sapientia 5:17-23 /
Das Buch Jesaja 52:11
„Wenn auch viele, deren Sinn von Habgier gehemmt, die Zerstörung der
Familie nicht als ein Übel ansehen – warum sollen wir nicht die Weisheit
besitzen, dass es gilt, uns von diesem Übel fernzuhalten? Denn wird die
Familie zerstört, so geht die heilige Ordnung zugrunde; wenn die heilige
Ordnung untergeht, überwältigt Gesetzlosigkeit die Nationen; nimmt
Gesetzlosigkeit überhand, verdirbt das Gewissen der Frauen: unerwünschte
Nachkommenschaft entsteht. So werden durch die Untaten der Zerstörer der
Familie, die die Verwirrung der heiligen Ordnung zur Folge hat, die
ewigen Gesetze der Menschheit und sittliche Grundlagen der Familie
vernichtet:
Krankheit, Chaos, Kriege, Seuchen entstehen.“
Yoga-Sutras des Patanjali, Zweites Kapitel, Verse 3-11 'Geistige
und Spirituelle Praxis'
„Unwissenheit, Narzissmus, Anziehung und Abneigung sowie Furcht vor dem
Tod sind die Leiden, die Schmerz verursachen. Unwissenheit hält das
Vergängliche, Unreine, das Leid, das Nicht-Selbst fälschlich für das
Unvergängliche, Reine, Angenehme, das Selbst. Egoismus ist die
Identifikation des Liebenden mit dem Instrument des Liebens. Anziehung
ist das, was sich mit Vergnügen beschäftigt. Abneigung ist das, was
Schmerz zu meiden sucht. Furcht vor dem Tod ist der fortgesetzte Wunsch
zu leben, welcher sogar im Geist von Weisen verwurzelt ist. Leiden
(Pandemien) müssen durch Kontemplation in Gegenströmung aufgelöst
werden: Das WIR muss wichtiger sein als das Ich, das bedeutet:
Verzicht.“
Rigveda X.90,1 /Brihadaranyaka-Upanishad (Weißer Yajurveda)
III.8 'Der Unvergängliche'
„Wer weiß es in Wahrheit, woher geboren, woher ist diese Schöpfung;
herwärts sind die Götter durch diese Sendung gelanget, wer aber weiß,
woher er selber gekommen? Purusha ist dieses All, was ist, und auch was
sein wird, auch über die Unsterblichkeit gebietend, da Er, was durch
Speise ist, weit überragt. So bedeutend ist seine Größe, ja größer als
dies ist noch Purusha, ein Viertel von ihm sind alle Welten, drei
Viertel von ihm unsterblich im Himmel. / Auf des Unvergänglichen Geheiß
stehen auseinandergehalten Sonne und Mond; und der Himmel und die Erde.
Wahrlich: dieses Unvergängliche ist sehend nicht gesehen, und hörend
nicht gehört, und verstehend nicht verstanden, und erkennend nicht
erkannt.“
Das Mahabharata, Adi Parva – Das Buch der Ursprünge 115 'Planetarisches
Bewusstsein'
„Den einfachen Arbeitern [karmis] ist gesagt, dass jeder Einzelne
seinem Dorf zuliebe Opfer zu bringen hat; Geschäftsmännern [jñanis],
dass Dörfer dem Städtebund zuliebe eingebracht werden dürfen;
spirituellen Verwaltern [sufis / yogis], dass die 'heilige Stadt'
den Staatsgeschäften zuliebe zurückgestellt werden muss.
Kulturell-Kreative [brahmanas] geben Beispiel, dass selbst eine
Nation, des Humanen wegen, aufgegeben werden kann.“
Das Mahabharata, Sabha Parva – Die Versammlungshalle 68 'Der Disput
geht weiter'
„Wenn in einer Gemeinschaft wahrlich tadelnswerte Handlungen nicht
gerügt werden, legt sich die halbe Sünde auf die Führer solcher
Gemeinschaft, ein Viertel auf die übel handelnden Personen und ein
Viertel auf alle anderen Anwesenden. Wenn aber die Übeltäter getadelt
werden, dann bleiben alle in der Versammlung ohne Sünde, dann sind nur
die Übeltäter verantwortlich für ihre Tat. Wahrlich, wer eine Frage über
Moral falsch beantwortet, vernichtet verdienstvolle Taten von sieben
Generationen vor und nach ihm.“
Das Fest der Schale
Buddha sprach zu seinem Vater: „Vier Sachen sind es, die ich wünsche:
dass ich nie vom Alter betroffen werde; dass mein jugendliches Aussehen
sich nie ändere, ich vor Krankheit bewahrt bleibe und mein Leben
unendlich sei.“ Da sprach Sujata: „Möge der Bodhisattva, nachdem er von
mir Speise angenommen hat, seine vollendete Weisheit erreichen und ein
Buddha werden. Doch biete ich keinem Speise an, ohne ihm das Gefäß dazu
zu geben.“ Also nahm Buddha die goldene Schale an. Die Schale
mitnehmend, schritt Buddha zur Nairanjana, dem Nagatius, begleitet von
der Götter und der Naga-Schar, um sich mit einem Bade zu erquicken.
Die Buddha-Legende in den Skulpturen des
Tempels von Borobudur
Páli Kanon, Anguttara Nikáya III,31 'Ecclesia domestica' / Genesis 1:27
/ Bhagavad-gita 14.3-4
„Gott, ihr Mönche, das ist eine Bezeichnung für Vater und Mutter; die
ersten Lehrer, ihr Mönche, ist eine Bezeichnung für Vater und Mutter;
Anbetungswürdige, ihr Mönche, das ist eine Bezeichnung für Vater und
Mutter. Viel tun die Eltern für ihre Kinder. Sie sind ihre Erzeuger,
Ernährer und sie zeigen ihnen diese Welt. Mit «Gott» bezeichnet man die
Eltern, «erste Lehrer» nennt man sie. Sie, die Erbarmer des Geschlechts,
sind der Ehrfurcht würdig. [Die individuelle Seele ist sich nur
innerhalb der Grenzen ihres eigenen Körpers bewusst; wohingegen sich die
spirituelle Seele {Überseele} über aller Körper bewusst ist, von dieser
Seele heißt es 'Gott ist der Erbarmer, der Mitfühlende, der
Barmherzige'.]
Páli Kanon, Majjhimá Nikáya 26 (3.6); Udāna VIII.1
/ Aṇguttara-Nikáya
8.53 || Lukas 14:26
Buddha sprach: „Ich habe das Todlose {amata dha tu: die Motivation der
Seele} gefunden! Es gibt einen Weg, der zur Läuterung hilft, zur
Überwältigung des tiefen Schmerzes und des Jammers, zur Zerstörung des
Leidens und der Trübsal, zur Gewinnung des Rechten, der Angst ein Ende
setzend, Leidfreiheit verwirklichend; dieser Weg ist der Weg der Vier
Verankerungen der Achtsamkeit. Und, ihr Mönche: Es gibt ein
Nicht-Gewordenes, Nicht-Geformtes und Nicht-Vergehendes; ohne dies
Nicht-Gewordene, Nicht-Geformte und Nicht-Vergehende gäbe es keinen
Ausweg aus all diesem. Doch akzeptiert meine Worte nicht, ohne sie zu
hinterfragen. Ihr müsst die Lehre für euch selbst prüfen und
untersuchen.“
Zend Avesta, Yasht 17,59 || 5,62 'Gottes Vereinigung mit der Seele'
(Sure 2,67-71; Jesaja 54:1)
„Und es erhob Die Gute Erhabene Segnung ihre Klage: Das ist mir die
schlimmste Tat, die grausame Menschen verüben, wenn sie junge Frauen vom
geistigen Pfad führen und als lange unverheiratet der Welt preisgeben.
Was soll ich ihnen tun? Soll ich zum Himmel gehen? Soll ich mich zur
Erde hinabwenden? Ahura Mazda {Die Unzerstörbare; Höchster Gott}
antwortete: Verweile hier! Komm und trete ein in meinen Himmlischen
Palast (Sure 89:27-30). || Und es kam Ardvi Sura Anahita {die Makellose}
von den Sternen dort herbei auf diese Erde und sprach zu Zarathustra: Du
Frommer, dich machte der Herr zum Meister der körperlichen Welt; Mich
aber machte der Herr zur Hüterin des ganzen guten Daseins.“
Schlussgesang:
„O Gute Erhabene Segnung, wegen ihrer Pracht und ihres Glanzes will ich
sie verehren; und denjenigen, von welchem unter den existierenden
verehrungswürdigen Wesen der Weise Herr gemäß der Wahrheit weiß, dass
für ihn in der Verehrung das Beste beruht; und die Seelenführer aller
frommen Männer und frommen Frauen verehren wir.“
„Wer durch seine Intelligenz gereinigt, frei von falschem Ich, falscher
Stärke, Lust und Zorn, sein Bewusstsein mit Entschlossenheit
kontrolliert – jemand, der diese transzendentale Stufe erreicht hat,
verwirklicht augenblicklich das Höchste Brahman; er klagt niemals, noch
begehrt er nach etwas, allen Wesen gleichgesinnt erreicht er den reinen
hingebungsvollen Dienst, die höchste Liebe und Verehrung zu Mir“ (Bhagavad-gita
18,51-54). Die durch solche Hingabe bewusst über den Höchsten Herrn,
entflammt in ihrer Seele sind, 'deren Wort wie Feuer brennt' (Jeremia
5,14; 23,29), 'die selbst verzehrendes Feuer sind' (Deuteronomium 4,24;
Hebräer 12:29) und aus 'Flammen' (Deuteronomium 5,4f.22-26;
Apostelgeschichte 2:3) zur Menschheit sprechen, 'sie verlässt die Rede
nicht, ihnen strömen alle Wesen zu' (Brihadaranyaka-Upanishad 4.1.2.),
kreativ 'wie die Kinder' (Matthäus 18:3) werden sie das Antlitz der Erde
erneuern (Psalm 104:30).
Zend Avesta, Zamyad Yašt - Astvaturta oder Vom Seelenblick der Männer im
Dialog der Frauen
„Den starken, königlichen Glücksglanz, den vom Weisen geschaffenen,
verehren wir, den sehr gepriesenen, großmächtigen, wirksamen,
kraftvollen, zauberkräftigen, den anderen Geschöpfen verborgenen. Der dem
Weisen Herrn eigen ist, damit er erschüfe die Geschöpfe, die vielen und
schönen, die vielen und wunderbaren, die vielen wundervollen, die vielen
und strahlenden; damit sie das Leben wundervoll machen, nicht alternd,
nicht sterbend, nicht verwesend, nicht faulend, ewig lebend, ewig
gedeihend, so dass freies Belieben herrscht. Wenn die Dahingegangenen
wieder auferstehen werden, und für die Lebenden Vernichtungslosigkeit
kommen wird, dann wird Er das Leben nach seinem Willen zu einem
wundervollen machen. Er wird schauen mit den Augen des Geistes, und alle
Geschöpfe wird Er sehen. Er wird mit den Augen des Segens das ganze
körperliche Dasein anblicken, Sein Blick wird unvergänglich machen die
ganze körperliche Welt. Und die Freunde des siegreichen Heilandes werden
hervortreten, deren Gedanken, Worte und Werke, deren religiöse Wesenheit
gut ist, und die niemals falsch reden mit ihrer eigenen Zunge. Vor ihnen
wird sich beugen der Zornteufel mit schrecklicher Keule, der üblen
Glücksglanz hat. Die Wahrheit wird die böse Lüge besiegen, die finstere,
von der das Böse stammt. Entfliehen wird der Böse Geist, der schlimme
Werke tut, seiner Herrschaft beraubt. Besiegt wird das falsche Wort, das rechtgesprochene Wort besiegt es. Besiegt wird das Böse Denken, das
Denken des Heiligen Geistes besiegt es.“
Das Buch
Deuteronomium 6:4-9; 11:13-21 'Das Pergament der Mesusa'
„Höre Jisrael, der Ewige ist unser Gott, der Ewige ist einzig. Und du
sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit deiner
ganzen Seele und mit ganzer Kraft. Diese Worte, die Ich dir heute
befehle, seien in deinem Herzen. Und schärfe sie deinen Kindern ein,
sprich davon, wenn du in deinem Haus sitzest, und wenn du auf dem Wege
gehst, wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst. Binde sie zum
Zeichen an deine Hand, sie seien zum Stirnschmuck zwischen deinen Augen.
Schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und deiner Tore. Und wenn ihr
auf Meine Gebote hört, die Ich euch heute gebiete, den Ewigen euren Gott
zu lieben und Ihm zu dienen, mit eurem ganzen Herzen und mit eurer
ganzen Seele, dann werde Ich eurem Land seinen Regen zur richtigen Zeit
geben, den Frühregen und den Spätregen, du wirst dein Getreide
einsammeln, deinen Most und dein Öl. Und Ich werde das Gras auf deinem
Feld für dein Vieh geben und du wirst essen und satt werden. Aber nehmt
euch in acht! Lasst euer Herz nicht verführen, weicht nicht vom Weg ab,
dient nicht anderen Göttern, und werft euch nicht vor ihnen nieder! Der
Zorn des Ewigen wird dann gegen euch entbrennen: Er wird den Himmel
zuschließen, dass kein Regen falle. Seuchen und Kriege werden aufkommen,
und ihr werdet aus dem prächtigen Land getilgt sein, das der Herr euch
geben will. Leget diese, Meine Worte, in euer Herz und in eure Seele.
Schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an die Tore.“
Das Buch Genesis, Kapitel 18:11-15 'Gott zu Gast bei Abraham'
„Und Abraham und Sarah waren alt, gekommen in die Tage, es ging Sarah
nicht mehr nach der Frauen Weise. Und Sarah lachte bei sich selbst, und
dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch das Glück
der Liebe erfahren? Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann! Und Jehovah sprach zu Abraham: Warum lachte hierüber Sarah, und sprach: Soll
ich denn wirklich noch gebären, nun ich doch alt bin? Ist beim Herrn
etwas unmöglich? Zur bestimmten Zeit werde Ich wiederkommen zu dir, um
diese Zeit des Lebens, und Sarah wird einen Sohn haben. Da leugnete
Sarah: Ich habe nicht gelacht; denn sie fürchtete sich.“ Kommentar: Die
Einheit und Autonomie göttlichen Bewusstseins sind dadurch bedingt, dass
es nicht in der Lage ist, seine Körpervorgänge bewusstseinsmäßig
nachzuvollziehen (Niklas Luhmann, Soziale Systeme, Grundriß einer
allgemeinen Theorie, 4. Aufl, Frankfurt am Main 1991, suhrkamp
taschenbuch wissenschaft 666, Seite 142, Anmerk. 76).
Du unser Gott, befreie uns aus der Hand der Gottlosen,
aus der Faust der Frevler und der Gewalttäter.
Das Buch Exodus 27,20, Das Buch Levitikus 24,2 Die
Anordnungen für Heiligtum und Kult
„Ein beständiges
Feuer soll auf dem Altar, dem Herzen des Menschen brennen; es darf nicht
verlöschen. Dazu sollen die Priester ein Leinengewand anlegen und ihren
Körper mit einem leinenen Beinkleid bedecken.“ Kommentar: Selbst in
niedrigsten Seelenzuständen müssen Menschen ihre Liebe zu Gott lodern
lassen und bewahren; sie könnten nämlich sonst irrtümlich glauben, dass
sie ihres geringen Seelenzustands wegen gar keinen Bezug zu einem
'ständigen Feuer haben können. ‚Liebe zu Notre-Dame, Begeisterung für
'Mein Herr und mein Gott' sind noch weit von uns entfernt.‘ behaupten
sie. Deshalb bemerkt der Talmud: „ein ständiges Feuer, sogar in
Unreinheit!“
(Joma 4,6, n. Rav Benjamin Sufiev).
Das Buch vom Quellenden Urgrund (Lië Dsï):
Zusammentreffen der Verhältnisse
„Achte auf deine
Worte, so wirst du Übereinstimmung finden! Achte auf deine Taten, so
wirst du Nachfolger finden! Darum sieht der Berufene auf das, was von
einem Menschen ausgeht, und erkennt daraus das, was ihm zuteil wird; er
betrachtet das Vergangene und erkennt daraus das Kommende. Das Maß liegt
im eignen Selbst; das Richten liegt bei den Menschen. Wenn die Menschen
euch lieben, so habt ihr sie zuerst geliebt; wenn die Menschen euch
hassen, 'freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird
groß sein' (Lukas
6:20-26).
Überlege die Worte der Weisen und Würdigen: Bestand und Untergang, Blüte
und Vernichtung ward niemals anders gewirkt als auf diesem Wege.“
Das Buch Deuteronomium 29:1-20 'Rückblick'
„Mose
rief das ganze Volk zusammen und sprach: Eure Fürsten denken: ‚Uns soll
nichts geschehen, wenn wir aus eigenem Entschluss etwas tun, damit
Wasserfülle die Dürre beendet.‘ Der Herr wird sich weigern, euch zu
verzeihen: SIE wird schnauben vor Wut und Eifersucht, und gegen euch
Männer Verwünschungen aussprechen. Entsprechend den Verwünschungen wird
der Herr euch absondern, damit es euch schlecht ergehe.“
Platon, Das Gastmahl [Sympósion] 'Die Rede der Diotima'
„Diotima sprach zu Sokrates: Wir alle tragen Zeugungsstoff in uns, den
körperlichen sowie den geistigen. Und wenn wir zu einem gewissen Alter
gelangt sind, so strebt unsere Natur danach, zu erzeugen: im Hässlichen
aber vermag Sie nicht zu erzeugen. Denn die Vereinigung von Mann und
Frau ist Zeugung. Es ist dies aber ein göttlicher Akt; dies beides liegt
als Unsterbliches in sterblichen Wesen: die Empfängnis und die
Erzeugung. Es kann aber dieser Akt nicht vor sich gehen, wo es an
Einklang fehlt. Eine leitende und entbindende Göttin ist daher die
Schönheit bei der Geburt. Wenn nämlich das, was den Zeugungsstoff in
sich trägt, dem Schönen naht, wird es beruhigt und von Freude
durchströmt, und gebiert und erzeugt. Wenn es sich aber dem Hässlichen
naht, so zieht es sich finster und traurig in sich zusammen, wendet sich
ab, schrumpft ein – und erzeugt nicht, sondern trägt mit Beschwerde
seine Bürde weiter. Denn die Liebe geht gar nicht auf das Schöne,
sondern auf die Erzeugung und die Geburt im Schönen.“
„Der Engel flog nach Nazareth zur Jungfrau hin und brachte Freude zur
Mutter Eva: 'Jungfrau rein, du freudenvolle. Freude sei durch dich den
Menschen. Deine Frucht segnet die Menschen, Christus die Blüte, die
Rettung der Welt!' Da spricht die Jungfrau: 'Ach, ich kenne keinen Mann!
Wie kann das möglich sein, wie wird das möglich sein?' 'O Jungfrau,
fürchte nichts; der Heilige Geist wird niedersteigen und wird dich
segnen mit der Macht, die in ihm wohnt.' Fort geht der Engel. Und es
steigt herab der Heilige Geist. Marie empfängt den Sohn, mit Gott dem
Vater, Gott dem Heiligen Geist alleins.“ Altrussische Kirchenlieder,
In Nachdichtungen von Paul Althaus, Diederichs Verlag, Jena 1922.
Der Frauen schöpferische Potenz ist 'von solchem Stoff, wie Träume sind'
(Shakespeare, Der Sturm); der Männer kulturelle Seele aber entstammt
'Gottes Hauch' (Genesis 2,7).
Die Bhagavad-gita 18.64 'Das höchste Geheimnis' / Hl Qur'an, Sure 109
'Die Ungläubigen'
„Höre nun Mein allergeheimstes, Mein erhabenes Wort, das Ich jetzt zu
dir spreche! Gib alle Religionen auf und nimm deine Zuflucht allein zu
Mir! Beuge dich vor Mir! Sei Mir zugeneigt! Werde Mein Mich Liebender
und Verehrender, ein Mir Opfernder! Dann wirst du zu Mir gelangen und
Ich werde dich von aller Sünde und allem Übel befreien. Dies ist Mein
Wort und Versprechen an dich. Nie aber sollst du hierüber zu jemandem
sprechen, der nicht Askese übt, nie zu jemand, der nicht verehrt, nie zu
dem, der nicht dient. Und gewiss nicht zu dem, der Mich verachtet und
Meiner spottet.“ „Sprich daher zu ihnen: O ihr Ungläubigen, ich verehre
nicht, was ihr verehrt, auch ihr verehrt nicht, was ich verehre. Weder
ich werde verehren, was ihr verehrt habt, noch werdet ihr verehren, was
ich verehre. Ihr habt eure Religion, und ich habe meine Religion.“
Erster Korintherbrief 12:28 'Der eine Leib und die vielen Glieder',
Epheserbrief 4:11-13
„Sind etwa alle Apostel, sind alle Propheten, sind alle Lehrer?
[„deshalb wird einer als Solon, der andre als Xerxes, einer als
Melchisedek, der andre als Dädalus geboren“ (Georg Simmel, Dantes
Psychologie)]. So hat Gott in der Kirche die einen als Apostel
eingesetzt, die andern als Propheten, die dritten als Lehrer; Er verlieh
die Gaben, Krankheiten zu heilen, zu helfen, zu leiten. Strebt aber nach
den höheren Gnadengaben: die brüderliche Liebe.“
Das Buch Jesaja 45:5 Die Berufung und die Aufgabe – Ankündigung der
Befreiung
„Ich bin der Herr, und sonst niemand; außer mir gibt es keinen Gott. Ich
habe dir den Gürtel angelegt ohne dass du mich kanntest, damit man vom
Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang erkennt, dass es außer mir
keinen Gott gibt. Ich erschaffe das Licht und mache das Dunkel, ich
bewirke das Heil und erschaffe das Unheil. Taut, ihr Himmel, von oben,
ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen! Und die Erde tue sich auf und
bringe das Heil hervor, sie lasse Gerechtigkeit sprießen. Ich, der Herr,
will es vollbringen.“
Das Buch
der Sprüche, Zweite salomonische Spruchsammlung: 28:4-5, 28:23, 28:20,
28:26, 28:9
„Wer die Lehre
preisgibt, rühmt den Frevler, wer die Lehre beachtet, bekämpft ihn. Böse
Menschen verstehen nicht, was recht ist, die aber, die den Herrn suchen,
verstehen alles. Wer einen andern zurechtweist, findet schließlich Dank,
mehr als der Schmeichler, wer aber hastet, um sich zu bereichern, bleibt
nicht ungestraft. Wer auf seinen eigenen Verstand vertraut, ist ein Tor,
wer aber in Weisheit seinen Weg geht, wird gerettet.
Wendet einer sein Ohr ab, um diese Lehre nicht
zu hören, dann ist sogar sein Gebet ein Gräuel.“
Apostelgeschichte 2,44-47 Das Planetarische
Gemeinwesen: 'Das Leben der jungen Gemeinde'
„Alle wurden von Furcht ergriffen; denn durch die Apostel geschahen
viele Wunder und Zeichen. Und alle, die gläubig waren geworden, waren
beieinander und hielten alle Dinge gemein. Sie verkauften ihre Güter und
Habe und gaben davon allen, jedem so viel, wie er nötig hatte. Und sie
waren täglich und stets beieinander einmütig im Tempel und brachen das
Brot (das Ego der Männer) hin und her in ihren Häusern und hielten
miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens. Sie lobten Gott und
waren beim ganzen Volk beliebt.“
Des Großen Zähmungskraft – Von himmlischen Erlösern und irdischen Machas
»Sophia« ist jene Weisheit, die man die 'Unfruchtbare' nennt. Sie ist
'Mutter der Engel' und 'die Gefährtin des himmlischen Erlösers: Buddha',
aus Barmherzigkeit jene heilend, die an Leib und Seele verwundet sind.
So können Frauen die Natur vor Seuche und Krankheit bewahren, in
dieser Kunst wird Sophia 'Herrscherin über ihren Ursprung' und zur
glücklichen Frau, „die in der Wüste Früchte trägt“ (Samuel 2,5; vgl. I
GING 26.4) – alternde Frauen ohne diese Weisheit sind erbärmlich. || Die
Gefährtin des 'irdischen Erlösers' ist »Maria aus Magdala«. „Der Herr
liebte sie mehr als alle anderen Jünger und er küsste sie oftmals auf
ihren Mund“ Als Gefährtin jenes Weisen 'der vom Herrscher geehrt und
dessen Grundsätze nun durchdringen und die Welt gestalten' (I GING 26.6)
erlangt »die Grüne Tara« so ihren Himmelsweg.
Das Buch Ester
1:1-2:23 'Die Erhebung
Esters zur Königin'
„Es war zur Zeit des Perserkönigs Artaxerxes, der von Indien bis Kusch
über hundertsiebenundzwanzig Provinzen herrschte, und in der Burg Susa
den Thron seines Reiches bestiegen hatte und im Hofgarten des Palastes,
vom Größten bis zum Geringsten, ein Festmahl abhielt. Bei dem Gelage
sollte keinerlei Zwang herrschen. Denn der König hatte seinen
Palastbeamten befohlen: 'Jeder kann tun, was ihm beliebt!' Auch befahl
König seiner Frau, vor ihm zu erscheinen – aber diese kam nicht. Die
Königin weigerte sich auf des Königs Geheiß hin zu kommen. Da sprach
Memuchan zum König und zu den Fürsten: 'Ihre Königinnenwürde gebe der
König jetzt einer Geschlechtsgenossin, die besser ist als sie. Man lasse
dem König gutaussehende junge Frauen suchen und das Mädchen, das dem
König gefällt, herrsche an Stelle Waschtis.' Der König fand den
Vorschlag gut und handelte nach ihm.“
Der Brief an die Römer 12:1-16 'Die Glieder der Gemeinde und ihre
Dienste'
„Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch
selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt;
das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst. Denn wie wir an
dem einen Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder denselben
Dienst leisten, so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, als
einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören. Wir haben
unterschiedliche Gaben, je nach der uns verliehenen Gnade. Hat einer die
Gabe prophetischer Rede, dann rede er in Übereinstimmung mit dem
Glauben; hat einer die Gabe des Dienens, dann diene er. Wer zum Lehren
berufen ist, der lehre; wer zum Trösten und Ermahnen berufen ist, der
tröste und ermahne. Wer gibt, gebe ohne Hintergedanken; wer Vorsteher
ist, setze sich eifrig ein; und wer Barmherzigkeit übt, der tue es
freudig. Eure Liebe sei ohne Heuchelei. Verabscheut das Böse, haltet
fest am Guten! Seid einander in brüderlicher Liebe zugetan, übertrefft
euch in gegenseitiger Achtung! Lasst nicht nach in eurem Eifer, lasst
euch vom Geist entflammen und dient dem Herrn! Helft den Heiligen, wenn
sie in Not sind; und gewährt jederzeit Gastfreundschaft! Bleibt demütig,
und seid untereinander eines Sinnes! Bedenkt die gegenwärtige Zeit: Die
Stunde ist gekommen, um aufzustehen vom Schlaf. Lasst uns daher ablegen
die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts.“
Gewissen und Planetarisches Gemeinwesen
Der Friede in der Welt liegt in Händen von 'Abraham und zehn Gerechten'
(Genesis 18:32). Entschieden werden muss: „1. Wir werden kriegslüsterne
Resorts 'Die Schweine stürzen sich in den See' (Lukas 8,26ff.) weniger
werden lassen; 2. dafür werden wir mit Mäzenatentum den Universel für
den pfingstlichen Dialog errichten.“ Dass man es selber verursacht hat,
dass seelenloser Eros in Körper, Herz und Seele der Frauen großes Leid
einschreibt, dies wird ein schmerzhafter, ein furchtbarer Gedanke. Edle
Männer ('Rama') können in mutiger Kommunikation Reue zeigen. Wenn sie
Buße tun, und Bodhisattvas die Erziehung 'Shivas' – die geistlichen
Heiler – überlassen, wird 'Kali' sich vielleicht noch besänftigen und
Krieg abwenden. Dies ist die Situation, in der wir uns im III.
Millennium auf Planet Erde befinden.
Mahabharata, 12. Buch 'Shanti Parva' – Über den Charakter des
friedenbringenden Königs
'Man heuchelt im Namen des Staates Moral und ist äußerst zufrieden,
Schätze auf unehrenhafte Weise zu erlangen. Die Ehefrau gibt sich in
eigensinniger Zuneigung hin.' Ein König, der solchermaßen durch
Vorlieben davongetragen wird, wird zum Sklaven übler Partner. Damit wird
er Frauen von hoher Geburt abschrecken. Solch ein Mann wird nie jenen
Frieden für die Menschheit erreichen können, deren Erfolg einzig von
Bruderschaft, dem spirituellen Priestertum der Zehn Gerechten (siehe
Genesis 18:32) abhängig ist.
„The Highest Tao under Heaven: If one is slow and
prolonged, the woman will experience great pleasure. She will feel as
intimate as with a brother and love you like a father and mother. It
culminates in being flooded by a bright light, during what seems to be a
rather relaxed state of mind.“ Classic of the White Madam, Tamba Yasara,
Heart of Medicine, (982 AD).
Gottes Weiblichkeit
im Willen zu Wandel und Erneuerung
„Lass
uns Dich erkennen in Rama, in Krishna, in Shiva, in Buddha“
„Frauen sollten geehrt werden, Frauen sind der Himmel, Frauen sind die
Wahrheit, Frauen sind das höchste Feuer der Transformation, Frauen sind
der Buddha, Frauen sind die religiöse Gemeinschaft, Frauen sind die
Vollendung der Weisheit“
(Kalachakra Mantra
Chandamaharoshana Tantra).
Denn
Shiva lehrt, dass was von Krishna zu erwarten ist, für Rama verboten
ist. Folgerichtig ist analytischer Dialog Buddha als die Frauen
('die zärtliche Gleichgültigkeit der Welt' Albert Camus: Der
Fremde) vor allem dafür gemacht, auf Grundlage aller Heiligen Schriften
diese Unterschiede miteinander zu versöhnen.
Engel – oder Wie aus Träumen Pläne werden Aufgabe
der Engel ist es [Bodhisattvas, die in Gruppen-Psyche-Analysis durch
Gottverwirklichung den Pfad ihrer Selbstverwirklichung beschritten
haben: 1. Die Wahrheit vom unerleuchteten Sein, des Leidens; 2. die
Analyse der Ursachen des Leides; 3. die Wahrheit von der Befreiung von
Leiden; 4. der zur Befreiung aus dem Leiden führende Pfad; 5.
Entfaltung persönlicher Qualitäten, die dazu notwendig sind, und 6.
Qualitäten, zu denen wir die Freiheit haben und zudem gerne selbst
entfalten möchten] als Vermittler zu wirken, indem sie weitergeben, was
immer die Große Mutter entschieden hat, so wie die höheren Engel
(Bruder- und Schwesternschaft: die Göttliche Mutter im Haus der Großen
Göttin und den Kulturell Kreativen) es ihnen weitergegeben haben. (Pseudo-Dionysius,
'An den Mönch Demophilius')
Die weibliche Seite Gottes
Frauen ist vorbestimmt, den Himmel widerzuspiegeln. Doch die
weibliche Psyche schwingt nicht kollektiv in Harmonie mit dem Himmel. –
Männer müssen marianisch an sich selbst arbeiten! indem sie sich ihres
Dienstes bewusstwerden, derentwegen ihre Seele sich inkarniert hat,
würde die Erde beginnen zu heilen; dazu gilt es, dass Männer zuerst bei
»ihrer« Erde anfangen. Da der Zustand der Menschheit, Planet Erde auf
der wir leben, mit der Evolution der Männer in Zusammenhang steht, wird
sich alles ändern, wenn sie ihr marianisches Ideal aufnehmen, allein,
weil sie verstanden haben, welche Arbeit sie an sich selbst durchführen
müssen, um sich zu verändern: ganz 'Maria' werden. Frauen könnten dann
ihr ganzes Wesen im Zusammenklang mit der Seelenwelt des schöpferischen
kulturellen männlichen Geistes schwingen lassen, um dessen Ordnung,
dessen Schönheit, dessen Liebe widerzuspiegeln. (nach Aivanhov, Liebe
ist größer als Glaube).
Ihre Federn können zum heiligen Tanz verwendet werden. Heil! I GING 53
Dsien / Erster Psalm
Wohl der Frau, die nicht dem Rat der Frevler folgt, nicht den Weg der
Sünder geht, nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern Freude hat an der
Weisung des Herrn, und über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei
Nacht. Sie ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur
rechten Zeit seine Frucht bringt, und dessen Blätter nicht welken.
Alles, was sie tut, wird ihr gut gelingen, indem sie zu dem hinabsteigt,
zu dem sie aufgestiegen ist. Ihr ganzes Wesen wird damit beschäftigt
sein im Leben zu bezeugen, was sie weiß und durch eigene Erfahrung
glaubt, durch diese eine Weisheit nämlich, dass sie in Gott ist, sodass
'der Geliebte Herr' die Stimme ist, die stets in ihrem Innern
erklingt.
'Eine bleiche Pflanze, die im Keller wächst, lebt nicht lange; sie
treibt in die Höhe und krümmt und windet sich, die spärlichen
Lichtstrahlen einsaugend, welche sich in die Tiefe eingeschlichen haben,
und – welkt rasch dahin' (Jiří Mordechai Langer: Erotik der Kabbala).
Keine Evolution gibt es für die Frau, ohne den Segen der Sonnenstrahlung
spiritueller Männlichkeit, deren natürliche Ethik-Persönlichkeit durch
die erleuchtete Weiblichkeit – Blüte und Frucht gebend (dharma-gebend
zur Charakterheilung anderer, guidance-gebend zur spirituellen
Persönlichkeitsentfaltung anderer) – sich zur Unbeengtheit des
schöpferischen Mondlichts, des universalen kulturschaffenden humanen
Geistes, gewandelt hat. Das die altruistische Heilkunst seelenvoller
Männer liebende Herz bringt auf die Erde den Frieden, der sonst im
Himmel geblieben wäre: Das Planetarische Bewusstsein als Uns.
Männer tragen
die Hauptverantwortung
für unsere
ausgeplünderte,
verwüstete,
vergewaltigte Mutter Erde.
Es lag im zerstörerischen Modus von Männermacht, sich in
psycho-physischer Sucht in die Frau zu ergießen, um mit dem Aushauch der
Großen Schlange – deren Kopf sich wie in Trance aus dem Korb, den Kelch
der Alten Kirche, sich erhob, den Bewegungen ihres Schlangenbeschwörers
folgend – Gravitationsenergie in sich einlenkend, dem teuflischen Plan
zu folgen, die Erde auszubeuten. Das Heilende in Unserer Neuen Zeit ist
allgesamt umgekehrt: des Mannes spirituelle Persönlichkeit zerschmilzt
im Unerschaffenen Licht der Göttlichen Mutter, sodass heiliger Geist als
Einhauch von oben durch die Öffnung am Gipfel des Scheitels einströmt –
die kosmischen Strahlen lenken ihr hochfrequentes Licht durch die
Fontanellen entlang der Wirbelsäule hinab (nicht wie in "Kundalini"
hinauf): Seelen, Herzen und Körper werden erquickt, »die Frau« wird zum
Instrument, durch das sich alldurchdringende kosmische Intelligenz, Sein
geistiges Erbarmen im Gemeinwesen, als Ihr strahlendes Licht
manifestiert. Dahin muss unsere Auffassung korrigiert sein – im
Christentum und im Islam ist es der Gedanke 'Heilige Maria', was uns in
diesen Zustand bringt: nicht Frauen selber sind Heiliger Geist, ihr
ganzes Wesen ist die Natur des Schöpfergeistes der Männer. In dieser
Kultur leuchten Europas Sterne, das humane Leben, das sich als
Planetarisches Bewusstsein über die Menschheit ausbreitet und Frucht
trägt und blüht.
Vom heilbringenden Tun
Die komplementären seelischen Kräfte und göttlichen Mächte, die eine
Menschheit nunmehr dringend benötigt, sind erreichbar, wenn Menschen
deren Existenz in sich nicht mehr abstreiten.
Psychoanalytisch-dialogische Einwirkungen durch geistige und seelische
Aufklärung ist jetzt, in unserer Zeit, dringend vonnöten. Ist dann das
dharma-Gebot in die Volksseele übergegangen, ist ein darauf bezügliches
Handeln durch Internationale Friedenskonferenzen möglich. Da man es mit
verborgenen Feinden zu tun hat – gewisse ungreifbare 'ahrimanische und
luziferische Einflüsse', die sich in den Bau dunkelster Kirchenwinkel
oder den Nestern spirituellster Höhen (Matthäus 8:20) verkriechen, um von
dort aus junge Männer (Soldaten) sowie ältere Frauen suggestiv zu
beeinflussen –, gilt es diesen Dingen bis in die geheimsten Winkel von
Gemütern und Seele nachzuspüren, um festzustellen, um was für Einflüsse
es sich im Einzelnen handelt: dies ist die Aufgabe der Bodhisattvas
(Hüterinnen göttlichen Erbarmens); sie zu beseitigen, ist die Aufgabe
der Trismegistos (The Cultural Creatives). Sind die unkontrollierbaren
Einflüsse einmal ans Licht gebracht und gebrandmarkt, haben sie ihre
Macht über die Menschheit verloren.
Selbst ein 'guter Mann' weiß aus leidvoller Erfahrung, dass sich seine
Überzeugung nicht immer mit der objektiven Weisheit seiner Ehefrau
deckt. Es ist daher zu fordern, dass der personale kriegerische
Genussehe-Intellekt der Landesväter von notwendiger seelischer Reue
hinsichtlich der Nichtigkeitsgründe eines "Einheitsglaubens" getragen
sein muss. Kraft ausgebildeter Bodhisattvas können Männer im Dialog zu
jener Humanität gelangen, von der selbst Theologen oder Spirituelle nur
ausgesprochen vage Vorstellungen haben.
Von Engeln, Seraphim und Erzengeln
Die Große Mutter ist die dynamische Kraft universaler und globaler
Ethik. Genährt vom Geist des Genius hat sie das Selbstvertrauen, das
Gemüt der Frauen zur Suche nach dem Warum und Wozu, dem Sinn der Liebe
anzutreiben; heimliche Schliche und Verrat in der Liebe liegen Ihr fern:
ehrlich ist Sie, in ihrer warmherzigen Macht, spirituelle Frauen zu
deren hochrangigem planetarischen Werk anzuspornen, den 'König der
Löwen' – den erfolgsorientierten und zielstrebigen, staatlich
engagierten Mann – zu motivieren, in Gerechtigkeit und der Klarheit
seiner humanistischen Vernunft, energisch, beständig und ausdauernd das
Projekt »Planetarisches Bewusstsein und Dialog als Grundlage für die
Friedenskonferenz der Erde«
rechtschaffen auszuschreiben, was die Superreichen genügsam machen
sollte, angesichts der Situation auf Planet Erde ihren angesammelten
Geiz in entschlussfreudiges Mäzenatentum umzuwandeln. Dass
charismatische Männer im Dialog Fragen in das fromme Herz der Frauen
induzieren und selbst die Antworten geben, diese Gabe macht Frauen sehr
intelligent sowie aufnahmefähig und damit bereit, selbst
'gruppen-dynamisch' die unbewusst im Mutterleib aufgeprägten religiösen
Einprägungen durch das weibliche Gemüt zu erforschen; was heißt, mit
unglaublichem Gespür für Gefühle und den richtigen Zeitpunkt, in der
'Religiosität der psychoanalytischen Forschung', von den
geistlich-seelisch handelnden Männern – durch Symbol und Ritual – die in
unserer Zeit rechte Beeinflussung durch nonverbale und emotionale
Kommunikation zu erlernen, um anhand dieser human-geistig eingeborenen
Emotionen die unterbewussten, kollektiv aufgespeicherten, unrechten und
damit krank-machenden Sinnesempfindungen zu unterscheiden, und letztere
als „jetzt nicht mehr zu mir gehörend“, im Lichte eigener erleuchteter
Spiritualität aufzulösen. Der regierende Bewusstseinszustand eines von
göttlichem Licht gereinigten Gemüts ist der 'Weihrauch von Licht,
Frieden und Stabilität' im »Haus der Großen Göttin«,
wo es dem kulturell-kreativen Genius, als 'der Geringste' (Markus
9:33-37), kraft seiner hohen Werte für Ethik und Moral, im »Garten des
menschlichen Geistes«
gelingt, die zufluchtsuchenden, doch lernwilligen Gemüter wieder
vielfältig interessiert und umgänglich für Bildung in der Anschauung von
'Kunst, Kultur und Religion' zu machen, was den Menschen ganz natürlich
befähigt, im Spiegel seiner Seele, komplexe Zusammenhänge nunmehr selbst
klar und übersichtlich dazustellen, und somit 'seinen Weltfrieden'
kommenden Generationen zu hinterlassen. Anzumerken bleibt, dass es nicht
nur unter Männern, sondern genauso auch unter den Frauen die Tendenz
gibt, dass manche zur Erde, manche zum Himmel gezogen werden. So gibt es
Frauen, die vom Erwachen des menschlichen Geistes der "weitgereisten"
Kulturell-Kreativen angezogen, besonders es lieben in Gruppen zu
arbeiten; dabei kommunizieren sie intuitiv (vermittels ihres vegetativen
Nervensystems) mit dem Kosmischen Gehirn in den Bereichen von Kunst,
Religion und Kultur; die ganze Arbeit der Kulturell Kreativen zielt
darauf, von diesem geistigen Wasser, welches das Feuer des
schöpferischen männlichen Geistes von allen Seiten umgibt, genährt,
getränkt und wiederbelebt zu werden (vergleiche dazu: 'Das Gespräch am
Jakobs-Brunnen' Johannes 4:1-26). Andere Frauen begnügen sich damit, im
spirituellen Dienstleistungssektor ihre Verlässlichkeit Planetarischen
Bewusstseins unter Beweis zu stellen, indem sie als retreat-guide in
ihrer eigenen spirituellen Sphäre bleibend, zuweilen die himmlischen
Wonnen von 'Friedenskonferenzen' genießen. Die vielfach "von der Museenschaftlichen, inventiven, künstlerischen oder
sportlichen Genii stehen in gleicher Beziehung zur 'seelischen Sphäre
des Humanen' wie die Kulturell-Kreativen, jedoch ist letzterer
"prophetischer Geist" allumfassend und friedenbringend.
Dreifaltigkeit und Archetypen
»Brahma« als der Schöpfer, »Vishnu« als der Erhalter und »Shiva« als der
Zerstörer – von solcher Art waren die Unterweisungen, die den Menschen
gegeben wurden, damit sie sich der Erforschung aller Aspekte des Lebens
in heiliger Einstimmung zuwenden mögen; denn diese drei Kräfte halten
das Universum im Gleichgewicht und sind überall in der Welt in ihrer
Wirksamkeit zu finden, so lässt sich die Vorstellung von der Heiligen
Dreifaltigkeit im Christentum mit der hinduistischen Trimurti-Idee in
Beziehung setzen. Man hat Brahma mit vier Armen dargestellt, was uns
zeigen soll, dass der Plan der Schöpfung außer den materiellen Armen
auch geistige Arme nötig macht. Die Bilder von Vishnu zeigen Gott, wie
er auf einer Kobra sitzt, es symbolisiert die zerstörerische Macht (des
komponierenden Genius und Evangelisten), die gleich einer Kobra darauf
wartet, jede unhumane Aktivität zu verschlingen: den Angesehenen ihren
maßlosen Ruhm wegzunehmen, den Feministinnen ihren Reichtum und den
spirituell Einflussreichen ihre Macht. Lakshmi, die Große Göttin, die
sich auf der Macht dieser Kobra niederlassen kann, ist die Erhalterin
allen Tuns und aller Lebensinteressen. Shiva wird als Asket dargestellt.
Von seinem Haupt entspringen Ströme, um seinen Nacken ringelt sich die
Kobra, sein Körper ist mit Asche bedeckt, und er wird von einem Stier
getragen. In diesem Bild soll die Kobra das Akzeptieren der Zerstörung
darstellen, und alles, was die Menschen fürchten, ist um Shivas Nacken
herum-geschlungen. Die Asche ist ein Symbol der Zerstörung; denn alles,
was vollständig zerstört worden ist, wird zu Asche. Die Ströme, die von
seinem Haupt entspringen, symbolisieren den ununterbrochenen Strom
mystischer Inspiration, in geistiger Bildung, geistlicher Ausbildung und
spiritueller Erziehung, welcher keine Grenzen hat. Der Stier ist das
Symbol des ungebrochenen Glaubens, der, ohne zu argumentieren, jene
Wahrheit annimmt, welche man mit dem Verstand nicht ohne weiteres
annehmen kann. Es gibt drei Göttinnen, die den komplementären Aspekt der
männlichen Dreifaltigkeit repräsentieren »Sarasvati, Lakshmi, Parvati«.
»Sarasvati« ist die Gemahlin Brahmas; sie hat vier Arme und reitet auf
einem Pfau, zwei Hände halten eine Vina, die dritte einen Rosenkranz,
die vierte ein Buch; das soll ausdrücken, dass 'Musizieren, Meditieren
und Lernen' etwas Schöpferisches ist, der Pfau steht für die Schönheit
in der Kunst (es weist auf den Charme und das praktische Geschick des
Salesmans »Rama« hin, Dialog zu leiten). Zu Vishnu gehört die Göttin »Lakshmi«,
die auf einer Lotosblüte steht und eine goldene Krone trägt (s. Sie hat vier Arme: eine andere Hand hält die Sankha,
eine Waffe aus alter Zeit (siehe 'Great Britannia' oder 'Die goldene
Statue der Heiligen Jeanne d'Arc', Rue de Rivoli in Paris), die Waffe
steht für ihre Energie, die nötig ist, um Wohlstand zu gewinnen; die
andere Hand hält eine Lotosblüte, dies soll darstellen, dass sie das
Zartgefühl und die Sanftheit (Sri Krishnas) in der Hand hält und dass
ihr als »Göttin des Wohlergehens« alle Schönheit des Lebens zu Füßen
liegt. Die goldene Krone drückt aus, dass die Wohlhabende durch ihren
Besitz des Gatten Vishnus (siehe „Maria, empfangen von heiligem Geist“
Lukas 1:35, „den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben“
Johannes 7:39) auch Ansehen gewinnt. Ihre anderen Arme weisen auf den
geistigen Grundsatz hin: „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr
geben“ Matthäus 10:8, bzw. die Notwendigkeit eines Sponsorings von
Schöpferischer Kultur. Die dritte Göttin ist »Parvati« (Dorothea Wyss in
Flüeli), Gemahlin Shivas (Niklaus von der Flüe), dessen asketische
Entsagung und Heldenkraft weit alle Götter übertrifft.
nach Hazrat Inayat Khan, Einheit der religiösen Ideale
East-West Publication, Den Haag /Verlag Heilbronn
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